„Rom ist eine Welt für sich, einmalig und unvergleichlich.“ (Pius XII.)
Die zweite Gruppe von Paulinern der Deutschen Provinz, Mitbrüder aus Passau, Erding und Mainburg, machte sich Anfang September auf den Weg nach Rom, um miteinander im „Jahr des Glaubens“ an den Stätten von Glaubenszeugen zu beten.
Die Woche begann mit einem Besinnungsvormittag. Nach der gemeinsamen Hl. Messe hörten wir eine Katechese von Pater Christoph Wieliczko, in der er uns den seligen Papst Johanes Paul II. und sein Vertrauen auf die Gottesmutter als Beispiel zur Nachahmung vor Augen führte.
Einen Eindruck von Weltkirche erlebten wir am Mittwoch zusammen mit Pilgern aus aller Welt bei der Generalaudienz von Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Der Papst schloss seine Ansprache mit einem Rückblick auf seine Apostolische Reise nach Brasilien. Er resümierte: „Drei Schlagworte fassen die Eindrücke dieses Ereignisses zusammen: Empfang, Fest, Mission. Das Motto des Weltjugendtags „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern“ weist auf das eigentliche Ziel dieser Feier hin, den Aufbruch zur Mission. Aber nur mit Christus können wir das Evangelium zu den Menschen bringen. Nur mit ihm können wir Hoffnung für unsere Mitmenschen sein, Spaltungen überwinden und Zeugen von Gottes Barmherzigkeit werden.“
Am Donnerstag versammelten wir uns im Petersdom, um gemeinsam eine Hl. Messe am Grab von Papst Johannes Paul II. zu feiern. Pater Provinzial Mirko Legawiec stellte in seiner Einführung gerührt fest: „ Sel. Johannes Paul II., wir sind heute wieder mit dir zusammen“. Die Stunde des Gebetes am Grab des Seligen war für jeden von uns sehr beeindruckend und wird uns unvergesslich bleiben. Pater Christoph Wieliczko betonte in seiner Ansprache noch einmal, wie wichtig in unserem Glauben das Vertrauen ist: „Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus.“ Nach der Hl. Messe führte uns P. Christoph in die Vatikanischen Gärten, die sich über 20 ha erstrecken und fast den ganzen Vatikanischen Hügel bedecken, der sich bis zu 60 m über die umliegenden Wohnviertel der Stadt Rom erhebt.
Das offizielle Programm ergänzten wir durch persönliche Erfahrung im Gebet an weiteren christlichen Stätten in Rom. Beim Besuch der mächtigen Papstbasilika St. Paul vor den Mauern wurde uns am Grab des großen Völkerapostels sein Wirken besonders gegenwärtig. Zu unserem Besuchsprogramm gehörte natürlich auch die Basilika San Giovanni in Laterano, die nicht nur die älteste aller Papstkirchen ist, sondern als Kirche des Bischofs von Rom zugleich die erste aller katholischen Kirchen der Welt. In Santa Maria Maggiore, der bedeutendsten Marienkirche Roms, bewunderten wir die einzigartige Mosaikkunst aus dem 5. und dem 13. Jahrhundert, die sich die Verherrlichung der Jungfrau Maria zur Aufgabe gesetzt hat. Die Mosaikbilder schildern die göttliche Vorsehung von den Heilsvoraussetzungen des Alten Testaments bis zu ihrer Erfüllung durch die Geburt Christi und dazu die Fortsetzung der Geschichte des alten und neuen Bundes im Paradies.
Um auch andere Facetten Roms kennenzulernen, wanderten wir auf dem alten Pilgerweg über die Engelsbrücke in die barocke Innenstadt: von der lebhaften Piazza Navona zum Pantheon, dem am besten erhaltenen antiken Bauwerk Roms, weiter zum Trevi-Brunnen und schließlich zur beliebten Spanischen Treppe, über der die Klosterkirche S. Trinita dei Monti hochragt.
Auf der Rückreise machten wir noch Station beim hl. Antonius in seiner Grabeskirche in Padua. Die Basilika ist der erste große Kirchenbau mit Gewölbe in der Terraferma und wurde zwischen 1232 und etwa 1310 im romanisch-gotischen Stil errichtet. So fand die Woche im Zeichen des „Jahres des Glaubens“ ihren Abschluss im Gebet am Grab eines der beliebtesten und volkstümlichsten Heiligen der Kirche.