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Erzengel Michael – Schutzpatron der Deutschen Provinz der Pauliner

Schon im Mittelalter spielte die Verehrung des Fürsten der Engelschören, nämlich des Hl. Erzengels Michael, in allen deutschsprachigen Ländern eine bedeutende Rolle. Nachdem Otto der Große im Jahr 955 unter dem Banner des heiligen Michael in der Schlacht auf dem Lechfeld gesiegt hatte, stellte er das Heilige Römische Reich unter den Schutz des Erzengels Michael und erklärte ihn zum Schutzpatron seiner deutschen Länder. 

Nicht nur dieser historische Hintergrund, sondern allen voran die innere Überzeugung bewegte uns Pauliner Patres und Brüder, versammelt während des Provinzkapitels im Jahre 2017, den Heiligen Erzengel Michael als Schutzpatron der Deutschen Provinz unseres Ordens zu wählen. Unseren Wunsch, bestätigt durch eine Abstimmung, nahm unser Generaloberer Pater Dr. Arnold Chrapkowski entgegen, um ihn auf den offiziellen kirchenrechtlichen Weg durch den Heiligen Stuhl bzw. die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung anerkennen zu lassen. Eine solche kirchliche Bestätigung bedeutet nämlich, dass es nicht um eine fromme Idee geht, sondern um einen formellen Akt, der von der höchsten kirchlichen Autorität bestätigt wird. Mit anderen Worten: die o.g. vatikanische Kongregation stellt uns im Namen des Papstes unter den Schutz des heiligen Erzengels Michael. Als sichtbares Zeichen dieses Aktes wird ein entsprechendes Dekret durch die Kongregation ausgestellt und dem Generaloberen überreicht. 

Voller Freude teilte uns unser Generaloberer mit, dass ein solches Dokument datiert vom 14. Dezember 2021 beim Generalsekretariat unseres Ordens ankam. Von nun an ist das Patronat bzw. die Schirmherrschaft des heiligen Erzengels Michael eine Tatsache, die von Rom bestätigt wurde. Als Patrozinium d.h. das Patronatsfest unseres Deutschen Provinz wird im Rahmen des jährlichen  liturgische Festes der Heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael am 29. September gefeiert. Außerdem dürfen wir in den von uns betreuten Kirchen am 8. Mai, am Jahrestag der ersten Erscheinung des Erzengels Michael auf dem Gargano Berg in Italien im Jahre 490, eine Votivmesse zu Ehren des Heiligen Erzengels Michael feiern.

Möge der Erzengel Michael nicht nur uns Patres und Brüder der Deutschen Provinz des Paulinerordens sondern auch alle, denen wir als Ordensmänner dienen, beschützen.  

Provinztag 2021

Einmal im Jahr treffen sich alle Pauliner, die in Deutschland arbeiten, jeweils an einer anderen Niederlassung des Ordens. Am 4. Oktober hieß der Treffpunkt das Kloster Gartlberg in Pfarrkirchen. Organisator des Provinztages 2021 war der Prior des Klosters, Wallfahrtsseelsorger Pater Jakob. 

Am Abend des 3. Oktobers trafen nach und nach die  Paulinerpatres und -brüder auf dem Gartlberg ein. Schon der Ort des Paulinerklosters auf dem Gartlberg war eine Besichtigung wert. Weithin sichtbar über Pfarrkirchen steht die doppeltürmige Wallfahrtskirche zur Schmerzhaften Mutter Gottes mit den Zwiebelhauben. Wichtig an diesem Sonntagabend waren natürlich auch der Erfahrungsaustausch und das gemütliche Beisammensitzen.  

Gleich nach dem Frühstück am Montag brachen sie nach Ortenburg auf. Ziel war die frühbarocke Kirche Mariä Himmelfahrt in Sammarei, wo sie schon vom Pfarrer, dem Salettinerpater Adam Litwin, erwartet und begrüßt wurden. Die Patres und Brüder feierten in dieser berühmten Wallfahrtskirche mit Provinzial Pater Beniamin als Hauptzelebranten die Hl. Messe. Pilgerbetreuer Herbert Webersberger stellte anschließend die Wallfahrtskirche und die Entstehung der Wallfahrt vor. Sie besichtigten die 500 Jahre alte Holzkirche in der Kirche – die älteste Holzkirche in Deutschland und älteste Blockbaukirche Mitteleuropas -, die vielen Votivbilder und den monumentalen Schnitzaltar mit dem „gschlamperten Engerl“. Danach war es Zeit für ein Mittagessen.  Um 15.00 Uhr stand der Besuch bei einer Edelbrennerei in Peterskirchen auf dem Programm. Während der Führung durch die Anlage erfuhren die Pauliner mehr über Herstellung und Vertrieb der hochprozentigen Ware. Das Abendessen wurde wieder im Kloster auf dem Gartlberg eingenommen. Danach war es Zeit für die Pauliner, wieder die Heimreise zu ihren verschiedenen Einsatzorten anzutreten.  Das Ziel des Provinztages 2022 wurde schon bestimmt: Das Treffen soll von den Paulinern des Klosters Todtmoos organisiert werden. 

Provinzkapitel der Deutschen Provinz des Paulinerordens 2020

Alle drei Jahre treffen sich die Mitbrüder der Deutschen Provinz des Paulinerordens zu ihrem Provinzkapitel. Das entspricht den Vorschriften, die in ihren Provinzstatuten festgelegt sind. 

Deshalb fand am Hochfest der Heiligen Peter und Paul im Mutterkloster in Mainburg ein Provinzkapitel statt. 

Eigentlich war das Kapitel bereits Anfang April geplant. Doch wegen der Corona-Pandemie musste es auf diesen späteren Zeitpunkt verlegt und dazu auf einen Tag begrenzt werden.  Dem Generaloberen des Paulinerordens, Hochwürdigen P. Dr. Arnold Chrapkowski, der zu diesem Ereignis persönlich angereist war, oblag die Leitung des Provinzkapitels. Der Tag begann mit der Hl. Messe, der Pater General als Hauptzelebrant und Prediger vorstand. Nachdrücklich forderte er seine Mitbrüder in der Dt. Provinz in seiner Predigt auf, gerade in der heutigen Zeit umso mehr Eifer und Mitverantwortung für die Kirche Jesu Christi aufzubringen. 

Das Provinzkapitel eröffneten wie immer die Berichte des Provinzials und des Provinzadministrators. Dem schloss sich die Diskussion von aktuellen Themen an, die mit dem Dienst in Wallfahrtsstätten und Pfarreien, die dem Orden in Deutschland anvertraut worden sind, in Verbindung stehen. 

Ein spannender Höhepunkt war wie immer die Wahl der neuen Provinzleitung. Gewählt, bzw. im Amt bestätigt wurden folgende Mitbrüder:

Provinzial                   – P. Benjamin Bąkowski

Stellv. Provinzial       – P. Peter Duś

2. Definitor                 – P. Paul Zawarczyński

3. Definitor                 – P. Dr. Philipp Iwanowski

4. Definitor                 – Br. Peter Cieślak

Provinzsekretär          – P. Paul Binkowski

Provinzprokurator      – P. Mirko Legawiec

Provinztreffen

Das jährliche Provinztreffen der deutschen Provinz der Pauliner fand am Montag, den 30. September in Passau statt. Auf dem Programm standen Führungen im Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg und in der Nachbarstadt Schärding. 

Sonnig, aber auch sehr windig zeigte sich das Wetter in Passau, als die Mitbrüder der deutschen Provinz des Paulinerordens zum Provinztreffen nach Passau kamen. Die Pauliner mit weiterer Anreise fanden sich bereits am Sonntagabend im Passauer Paulinerkloster auf dem Mariahilf ein. 

Am Montag um 7.00 Uhr begann der Provinztag mit der gemeinsam gefeierten Hl. Messe in der Wallfahrtskirche. Nach einem Frühstück im Klosterrefektorium brachen die Pauliner ins benachbarte Oberösterreich auf. Das fast tausend Jahre alte Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg am Inn war erstes Ziel. Ein Augustiner-Chorherr leitete die einstündige Führung und konnte auf unterhaltsame Weise Geschichte, Kunst und Kultur genauso wie das Leben und Wirken der Priestergemeinschaft im Stift Reichersberg näherbringen. Besichtigt wurden die barocke Stiftskirche, die Sakristei, der Kreuzgang, die Bibliothek und das Sommerrefektorium. Das Stift Reichersberg kann auch mit einer Stiftsvinothek und dem beliebten Stiftsbräustüberl „Franzl’s Hof- und Landküche im Stift Reichersberg“ aufwarten. Nach einer mittäglichen Stärkung ging die Reise wieder Richtung Passau. In der oberösterreichischen Barockstadt Schärding wurde nochmals ein Stopp eingelegt. Ein kompetenter Führer gewährte Einblick in Vergangenheit und Gegenwart der Nachbarstadt von Passau und wies auf die Schönheit der Schärdinger Altstadt hin.

Bis Passau war es dann nicht mehr weit, und im Kloster Mariahilf ließen die Paulinerpates und –brüder den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen und mit angenehmen Gesprächen ausklingen. 

300 Jahre seit Krönung des Gnadenbildes von Jasna Gora

Die Marienwallfahrtsstätte Unserer Lieben Frau auf dem Hellen Berg (Jasna Gora) in Tschenstochau ist nicht nur das Nationalheiligtum Polens, wo Maria als Königin Polens verehrt wird, sondern auch das Herz unseres Paulinerordens. Von Anfang an, d.h. 1382 sind die Pauliner Patres und Brüder mit diesem Gnadenort eng verbunden als Diener der Mutter Gottes, die wir im Gnadenbild von Jasna Gora als Mutter und besondere Beschützerin unseres Ordens verehren.

Die wundertätige Ikone Unserer Lieben Frau auf dem Hellen Berg erfreute sich schon immer einer großen Bedeutung auch in der Weltkirche. Viele Päpste baten ums Gebet vor dem Antlitz der tschenstochauer Gottesmutter. Drei Mal wurde sie mit der höchsten päpstlichen Ausszeichnung „Goldene Rose“ für eine Marienwallfahrtskirche geehrt.

Doch ein ganz besonderes und wohl bedeutendstes Ereignis in der Geschichte dieses Gnadenortes fand genau vor 300 Jahren am 8. September, am Fest Mariä Geburt, statt. Der Heilige Vater, Papst Klemens XI, ließ das Gnadenbild auf dem Hellen Berg in Tschenstochau mit den päpstlichen Kronen krönen. Das war das erste Mal in der Weltgeschichte, dass ein Marienbild außerhalb vom damaligen Kirchenstaat im Auftrag vom Papst gekrönt wurde.

Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Krönung der tschenstochauer Marienikone, dessen in Polen das ganze Jahr 2017 gewidmet ist, fand am 26. August, am Hochfest Unserer Lieben Frau von Tschenstochau auf dem Hellen Berg die Hauptjubiläumsfeier statt, an der alle polnischen Bischöfe mit weit über 100.000 Marienverehrern teilnahmen.

Am Abend dieses Hochfestes veranstalteten auf dem Pilgerplatz vorm Heiligtum die berühmtesten polnischen Musiker und Darsteller ein Konzert und ein Schauspiel zu Ehren der Gottesmutter Maria, der Königin Polens.

Muttergottes

40. Ordensjubiläum von Pater Roman Brud OSPPE

Die Pauliner-Klostergemeinschaft aus Todtmoos konnte am Freitag, den 25.08.2017 einen besonderen Anlass feiern: das 40. Professjubiläum unseres Mitbruders Pater Roman Brud.

Im Rahmen der Konventsmesse in der Todtmooser Wallfahrtskirche dankten wir Gott für die Berufung von Pater Roman, der seit einem Jahr im Kloster in Todtmoos ist. Doch Todtmoos ist für Pater Roman kein Neuland, denn er war einer der ersten Pauliner, die genau vor 30 Jahren nach Todtmoos kamen.

Patrozinium der Wallfahrtskirche und 30 Jahre Pauliner Patres und Brüder in Todtmoos

Am Sonntag nach dem Hochfest Mariä Himmelfahrt wird jedes Jahr in der Wallfahrtskirche in Todtmoos im Schwarzwald das Patrozinium dieser bedeutendsten Marienwallfahrtsstätte im Schwarzwald und gleichzeitig im Erzbistum Freiburg gefeiert.

Dieses Jahr, das als Jubiläumsjahr anlässlich 100 Jahre Marienerscheinungen in Fatima begangen wird, durften unzählige Wallfahrer als auch Mitglieder der Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau zusammen mit den Paulinermönchen aus Todtmoos das Patronatsfest wieder feiern. Doch diesmal war die Freude besonders groß, denn als Hauptzelebrant und Festprediger kam aus Rom nach Todtmoos Erzbischof Dr. Georg Gänswein, Präfekt des päpstlichen Hauses und Sekretär des Papstes Emeritus Benedikt XVI.

Zusammen mit dem momentan wohl berühmtesten Schwarzwälder, der Erzbischof Gänswein ist, konnten auch die Pauliner für Ihr 30-jähriges Wirken in Todtmoos danken.

 

http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/todtmoos/Paepstlicher-Praefekt-zu-Gast-Erzbischof-Georg-Gaenswein-zelebriert-Messe-in-Todtmoos;art372621,9380021

Jubiläumskreuz für Paulinerkloster in Todtmoos

Mainburg/Todtmoos:

 

Ein besonderer Festtag war dieses Jahr

der 15. August „Maria Himmelfahrt“ für

die Paulinermönche in Todtmoos aus dem einzigen Paulinerkloster im Schwarzwald.

Nicht nur weil es das Patroziniumsfest

der Kirche ist, sondern weil auch die

Pauliner ihr 30-jähriges Wirken in Todtmoos

feierten. Dies nahm auch eine Gruppe

aus dem Hallertauer Hopfenland unter dem

Initiatoren Josef Fuß zum Anlass, ein 4 Meter

hohes Eichenkreuz auch als Dank für die

Pauliner-Seelsorge in der Hallertau.

Walter Stöckl aus Pfeffenhausen fertigte

mit seinen Mitarbeitern dieses Kreuz an

und  übergab es kostenlos für das Paulinerkloster in Todtmoos.

Am Montag reiste die Gruppe aus der Hallertau

mit einem Kleinbus und einem Anhänger,

beladen mit dem Kreuz, an und stellte am

Nachmittag noch das Kreuz auf.

Groß war die Freude bei den Paulinern

Pater Prior David, Pater Lukas, Pater Roman,

Pater Henrich, der als Gast aus Krakau da war, und Bruder Adam, dass nun ein weithin sichtbares

Kreuz auf einer kleinen Anhöhe das

schöne Klostergelände noch bereichert.

Am Abend  Maria Himmelfahrt wurde das

Kreuz, im Rahmen eines feierlichen Hochamtes

und anschließender Lichterprozession

zum Kreuz, feierlich eingeweiht.

Die Gruppe aus dem Hallertauer Hopfenland

wurde sehr herzlich von den Patres aufgenommen und versorgt im Geiste der Pauliner-Gastfreundlichkeit.

Provinzkapitel der Dt. Provinz 2017

Alle drei Jahre findet das Wahlkapitel der Dt. Provinz statt. Das entspricht den Vorschriften, die die Provinzstatuten festhalten. Die für das Jahr 2017 fällige Versammlung fand diesmal in Passau statt. Die Sitzungen fanden statt im Exerzitienhaus der Diözese Passau Spectrum Kirche. Die Gastfreundschaft und gute Wohn- und Tagungsbedingungen haben zum guten Ablauf des Kapitels mit beigebtragen. Das Kapitel begann schon mit einem guten Vorzeichen, denn ausnahmslos alle Mitbrüder der Provinz waren dabei. Dem Provinzkapitel stand der Generalobere des Paulinerordens vor P. Dr. Arnold Chrapkowski vor, der in Begleitung seines Generalvikars zu diesem Ereignis persönlich angereist ist.

Zu den Pflichtthemen des ordentlichen Kapitels gehören die Berichte des Provinzials und des Provinzadministrators, sowie die Diskussion und Erörterung aller aktuellen Themen, die jeder Mitbruder zur Sprache bringen kann. An solchen Inhalten fehlte es auch nicht. Solche Fragen wie die Zukunft der dt. Provinz, bzw. organisatorische und rechtliche aber auch liturgische Angelegenheiten (Eigengebete und Feste der Provinz) wurden ausführlich besprochen.

Am spannendsten erwartet sind natürlich immer die Wahlen der neuen Provinzleitung. Diese sind recht schnell und unkompliziert verlaufen. Gewählt, bzw. im Amt bestätigt wurden folgende Mitbrüder:

Provinzial                              – P. Peter Duś

Stellv. Provinzial               – P. Jakob Zarzycki

2. Definitor                           – P. Benjamin Bąkowski

3. Definitor                           – P. Paul Zawarczyński

4. Definitor                           – Br. Stanislaus Śmigiel

Provinzprokurator           – P. Paul Binkowski

Provinzsekretär                – P. Dr. Philipp Iwanowski

Nicht unwesentlich war aber das brüderliche Miteinander, die viele Gespräche und einfach die Freude ananeinder.

Paulinerfest und Jubiläum „30 Jahre Pauliner“ in Todtmoos

Am Sonntag, den 15. Januar 2017, haben die Pauliner aus dem einzigen Paulinerkloster im Schwarzwald das Pauliner-Patrozinium zu Ehren des Heiligen Paulus des Ersten Einsiedlers, des Patriarchen der Pauliner, und „den Tag der offenen Tür im Kloster“ gefeiert.

Die Initiative, „Tag der offenen Tür im Kloster“, die wir zum ersten Mal vor drei Jahren angeboten haben, kam auch dieses Jahr sehr gut an, sodass über 300 Gäste an unserem Patronatsfest die Klosterräume trotz starker Schneefälle besucht haben.

Außerdem haben wir im Rahmen unseres Ordenshochfestes ein kleines Jubiläum „30. Jahre Pauliner in Todtmoos“ begangen. Zu diesem Anlass kam aus Freiburg unser Hauptgast und gleichzeitig Festprediger Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, Confrater der Pauliner.

Es war kein Zufall, dass zu unserem Klosterjubiläum Erzbischof Zollitsch gekommen ist. Vor 30 Jahre, als Personalreferent des Erzbistums Freiburg, war er derjenige, der sich im Auftrag vom ehem. Erzbischof Oskar Sailer für uns in unseren schwierigen Anfängen in Todtmoos stark einsetzte. Er stand uns bei in dieser stürmischen Zeit und, wie er in seinem Schlusswort selber sagte, wir Pauliner aus Todtmoos seien ihm ans Herz gewachsen.

Allen, die an unserem Pauliner – Patrozinium anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Pauliner in Todtmoos“ teilgenommen und unser Kloster an diesem für uns sehr wichtigen Tag haben, sagen wir ein herzliches „Vergelt´s  Gott“.

Viele haben uns außerdem persönlich gratuliert, was uns sehr gefreut hat. Nach 30 Jahren fühlen wir uns in Todtmoos wie Zuhause und können mit Sicherheit sagen: Todtmoos ist uns ans Herz gewachsen. Deswegen wollen wir Gott, der Mutter Gottes Maria, Unserer Lieben Frau von Todtmoos, aber auch allen Wallfahrern und Mitglieder der Seelsorgeeiheit Todtmoos – Bernau, nach wie vor treu dienen und zusammen mit ihnen den Glaubensweg gehen. Darum beten wir jeden Tag, insbesondere während unserer täglichen Klostergebete.

Todtmooser Pauliner 

P. David, P. Roman, P. Lukas und Br. Adam

30 Jahre Pauliner in Todtmoos
Fest des hl. Einsiedlers Paulus
15. Januar 2017

Lesung: 1 Kön 172-6; Gal 2,19-20;5,24-25; 6,14-17;
Evangelium: Mt 11, 25 –30

Liebe Confratres aus dem Paulinerorden,
werte Mitbrüder im priesterlichen Dienst,
liebe Festgäste,
Schwestern und Brüder in der Gemeinschaft des Glaubes!

Das Gymnasium, das ich besuchte und auf dem ich mein Abitur machte, trägt den Namen des großen Malers Matthias Grünewald. So faszinieren mich immer neu die großartigen Bilder dieses Meisters auf dem Isenheimer Altar drüben in Colmar. Dabei verweile ich stets lange vor dem erschütternden Bild der Kreuzigung Jesu, aber auch staunend vor der lichterfüllten Darstellung des Auferstehenden und vor dem symbolreichen Gemälde vom Besuch des Einsiedlers Antonius beim heiligen Einsiedler Paulus. Antonius, der gehört hatte, dass es neben ihm einen älteren und noch heiligmäßigeren Einsiedler gebe, machte sich durch die Wüste hindurch auf die Suche nach dem Einsiedler Paulus.

I.

Dass Antonius sich auf die Suche nach dem Einsiedler Paulus machte, erinnert mich an meine eigene Geschichte mit Ihnen, liebe Confratres aus dem Paulinerorden. Als ich als Direktor unseres Priesterseminars zum ersten Mal Krakau und Tschentochau besuchte, hatte ich den Auftrag vom damaligen Erzbischof Oskar Saier, mich in Tschenstochau nach einem Bruder Roman zu erkundigen, der ihn im Jahr zuvor durch das Kloster geführt hatte. Doch meine Suche nach Bruder Roman war ohne Erfolg. Ich erfuhr lediglich, dass er nicht in Tschenstochau, sondern in Deutschland sei. So weit, so gut! Doch als ich danach unsere Freiburger Studenten im Studienseminar in Lautershofen besuchte, wurde mir gesagt, dass ein Bruder Roman aus Polen nach mir gefragt hatte, weil ich aus Freiburg kam. So trafen sich zwei, die auf der Suche nach einander waren. Im Unterschied zu Paulus, der seinen Besucher Antonius lange vor seiner verschlossenen Höhle warten und anklopfen ließ, fanden wir gleich zueinander.

Im Unterschied zu den Heiligen Antonius und Paulus sind wir ja auch keine Einsiedler. Und auch die früheren Pauliner, die sich im 13. Jahrhundert in Ungarn unter dem Patronat des ersten Einsiedlers Paulus von Theben sammelten, blieben es nicht. Sie halten die Erinnerung an ihren Ordenspatron fest, wandern aber, wie eine alte Chronik festhält, „communes in peregrinatione per tempora“[1], pilgern gemeinsam durch die Jahrhunderte und lassen sich von Gott durch die Herausforderungen der Zeit ihre Aufgaben zeigen.

So sind denn die Pauliner mehr als hundert Jahre, nachdem in der Folge der Säkularisation die letzten Mitglieder ihres Ordens den Schwarzwald verlassen mussten, auf ihrer Pilgerschaft wieder zu uns zurückgekehrt: zunächst nach Dauchingen und vor dreißig Jahren hierher nach Todtmoos. Dies nicht als Einsiedler, sondern als Seelsorger; dennoch geprägt von dem Wahlspruch ihres Ordens: „Solus cum Deo solo“ – Allein mit Gott allein. Denn Gott ist es, der Menschen fasziniert, die in einen Orden eintreten: Gott und Gott allein, die Frage nach Gott ist die große Frage unserer Zeit. Und der Wahlspruch der Pauliner ist Herausforderung und Wegweisung gerade für heute.

II.

Der aus Freiburg stammende frühere Bischof von Aachen, Klaus Hemmerle, berichtet, dass nur wenige Fragen ihn so tief getroffen haben wie jenige, die einer seiner Mitbrüder ihm stellte: „Was tun Sie konkret deswegen anders, weil Sie an Jesus Christus glauben?“[2] Nun, eine jede und ein jeder von uns könnte darauf verschiedene Antworten geben. Wir wären gar nicht hier im Gottesdienst, wenn wir nicht an Jesus glauben würden. Und – Gott sei Dank! – ist so vieles in unserem Leben und in unserem Alltag davon geprägt, dass wir Christen sind. Doch für uns Priester hier und für unsere Ordensleute geht die Frage weit tiefer. Dass wir an Jesus Christus glauben und seinem Ruf gefolgt sind, bestimmt ganz und gar unser Leben und unser Arbeiten. Priester sein, Mönch sein hat zentral mit Jesus Christus zu tun. Der Priester, der Mönch ist einer, der Jesus Christus so tief begegnet ist, dass es sich für ihn „lohnt“, von diesem Jesus Christus her und für ihn da zu sein; ihn zu bezeugen, um seinetwillen anders bei Gott und bei den Menschen zu sein.

Das ist die große Erfahrung und leuchtende Botschaft des heiligen Paulus von Theben: In der Christenverfolgung flieht er in die Wüste, um sein Leben zu retten. Und entdeckt in der Einsamkeit und Stille der Wüste, dass Gott ihn total fasziniert und er nur noch für ihn leben will. Dabei erfährt er, der sich ganz auf Gott eingelassen hat, dass Gott auch für ihn sorgt. Die Quelle in seiner Höhle und die Palme am Felsspalt geben ihm Nahrung und Kleidung. Ein Rabe bringt ihm, wie beim Propheten Elia, Tag für Tag ein halbes Brot. Hier geht es nicht einfach um fromme Legenden, sondern um die Herausforderung an uns, an Sie und mich: Wer ist Gott für mich?

Und für uns Priester und Ordensleute lautet die Botschaft: Gott, Jesus Christus, ist eine derartige Realität für mich, dass ich alles auf eine Karte, auf Gott, setze und für ihn lebe und arbeite: als sein Bote, sein Zeuge, sein Knecht. Schon dazu brauchen wir, braucht unsere Kirche, braucht unsere Welt Priester, brauchen wir Ordensleute; ja, brauchen wir Menschen, die uns an Gott erinnern und so den Himmel für uns alle offen halten.

III.

Es kommt auf Beides an: Zum einen, dass wir selber im Glauben an Gott das Fundament und Ziel unseres Lebens gefunden haben, und dass wir zum andern davon Zeugnis geben, die anderen an dem, woraus und wofür wir leben, teilhaben lassen. So blieben denn auch die Einsiedler, die sich vor 650 Jahren in Ungarn unter dem Patronat des heiligen Einsiedlers Paulus zusammenschlossen, nicht für sich allein. Sie gingen zu den Menschen und gründeten Klöster – über 40 allein bei uns hier in Südwestdeutschland. Sie erlebten aber auch das Auf und Ab auf ihrer Wanderung durch die Zeit und die Jahrhunderte. So blieben schließlich im 19. Jahrhundert nur noch zwei Paulinerklöster übrig, darunter Tschenstochau mit der Wallfahrt zur Schwarzen Madonna auf dem Jasna Góra, dem Weißen Berg. Und heute gibt es Paulinerniederlassungen nicht nur in Polen und Deutschland, sondern ebenso in der Ukraine, der Slowakei, in Ungarn und Kroatien bis in die USA und Australien.

Der tiefere Grund dafür liegt offensichtlich daran, dass unsere Pauliner sich auf ihrem Pilgerweg durch die Zeiten und Jahrhunderte von Gott führen und von ihm den Weg weisen ließen. Und sie ließen und lassen sich den Weg weisen durch die Gottesmutter, von deren Heiligtum in Tschenstochau der Neuaufbruch ausging, der unsere Patres vor 30 Jahren auch hierher nach Todtmoos führte. Ja, Maria führt zum Leben.

IV.

Ist dies nicht auch die Erfahrung von Todtmoos? Aus dem „Toten Moos“, aus dem, wie es hieß, Nebel und giftige Dämpfe wallten, wurde durch die Initiative Mariens und den Bau der Kapelle und Kirche zu ihren Ehren eine Gnadenstätte im Wald und ein Rodungs- und Lebensort für Ansiedler. Und das Gnadenbild der in Schmerz versunkenen Pietà zieht die Menschen an. Die Mutter, mit dem Leib des toten Jesus auf ihrem Schoß, leidet nicht nur mit ihrem Sohn. Das Gnadenbild der Schwarzen Madonna in Tschenstochau wurde selbst verletzt und zeigt drei Einkerbungen auf ihrer Wange. Und auch unser Gnadenbild in Todtmoos ist verletzt, schwer beschädigt durch einen Brand. Maria ist verwundet und trägt unsere Wunden. So wissen sich Generationen von Pilgern von ihr verstanden und bei ihr aufgehoben. Auch wenn Todtmoos sich mit Tschenstochau angesichts der Ströme von den dortigen Millionen von Pilgern nicht vergleichen lässt, so trugen auch durch die Jahrhunderte  unzählige Wallfahrer trostsuchend ihre Sorgen, Nöte und Anliegen vor unsere Pietà der mit uns leidenden Muttergottes und erfuhren Hilfe. Und wir erleben auch unseren Wallfahrtsort Todtmoos, wenn wir vom Tal zu unserer Kirche hinaufsteigen, als Sacro Monte, wie die Italiener sagen, gleich Tschenstochau als Heiligen Berg, der einlädt, bei der Gottesmutter zu verweilen und uns von ihr zu ihrem Sohn, zu Gott führen zu lassen.

Denn so hat es Gott gewollt und eingerichtet, dass wir durch Maria seine mütterliche Zuwendung und Geborgenheit in seiner barmherzigen Liebe erfahren. So führt uns denn Gott zu Maria, der Mutter des göttlichen Erbarmens, wie der heilige Papst Johannes Paul sie nennt, zur Mutter der Barmherzigkeit. Denn durch ihre „verborgene und zugleich einzigartige Teilnahme an der messianischen Aufgabe ihres Sohnes (ist sie) ganz besonders dazu berufen, den Menschen die Liebe nahezubringen, die zu offenbaren (Jesus) gekommen ist.“[3] In Maria „und durch sie“, so der Papst, „offenbart sich die erbarmende Liebe weiterhin in der Geschichte der Kirche und der Menschheit.“ Denn ihr mütterliches Herz hat „die besondere Empfindsamkeit und die Fähigkeit, alle Menschen zu erreichen, welche die erbarmende Liebe von Seiten einer Mutter annehmen.“[4]

Maria ist ja als Mutter Jesu, als Mutter der fleischgewordenen Barmherzigkeit, nicht nur Bild und Abglanz der göttlichen Barmherzigkeit. Denn Gott hat sie uns zur Mutter bestellt, hat ihr ein mütterliches Herz und mütterliche Augen gegeben, um seine Zuwendung und Liebe anschaulich und menschennah an uns weiterzugeben.

Das ist auch die Erfahrung der Pilger, die zur Schwarzen Madonna in Tschenstochau, die zur Gottesmutter hierher nach Todtmoos aufbrechen. Die Menschen dabei zu begleiten und ihnen zu helfen, sie die Barmherzigkeit und Hilfe Mariens erfahren zu lassen, ist eine der großen Aufgaben, die unseren Paulinern durch die Geschichte zugewachsen ist. Darum bin ich froh, glücklich und dankbar, dass unsere Pauliner hier in Todtmoos sind; und das nun schon seit dreißig Jahren! Hier finden Pilger Aufnahme und Hilfe; hier erfahren sie Geborgenheit im Haus Mariens; hier wissen sie sich verstanden und angenommen von der Mutter der Barmherzigkeit. Es ist ein nicht zu überschätzendes Geschenk Gottes, dass es solche Gnadenorte, solche Orte der Einkehr und Ermutigung, solche Geistliche Zentren in unserer Erzdiözese gibt.

Wir danken Gott, dass er unsere Paulinerpatres auf ihrer Pilgerschaft vor 30 Jahren hierher zu uns nach Todtmoos geführt hat. Für Ihre Liebe zur Gottesmutter und zu den Menschen und insbesondere zu den Wallfahrern, für Ihren täglichen Einsatz und Ihr stets tatkräftiges Engagement und auch stillen Dienst, liebe Confratres aus dem Paulinerorden, danke ich Ihnen von Herzen. Möge Gott Ihren Dienst mit seinem Segen begleiten und Ihnen noch viele Jahre am Heiligtum der Gottesmutter in Todtmoos schenken.

Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch

[1] Vgl. Elmar L. Kuhn, Die schwäbische Provinz des Paulinerordens in der frühen Neuzeit, 280

[2] Klaus Hemmerle, Berufen und verschenkt, München 2013,55

[3] Papst Johannes Paul II., Enzyklika „Dives in misericordia“, Nr. 9

[4] ebd